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Beitrag vom 02.09.2005
Zeitgenössische Kunst aus Südostasien
AVIVA-Redaktion
Die Asien-Pazifik-Wochen Berlin 2005 im Haus der Kulturen der Welt stehen in diesem Jahr unter dem Thema "Räume und Schatten". Ergänzt wird das Programm durch zahlreiche Veranstaltungen. Vielfältig!
Zwischen Bangkok und Jakarta, Kuala Lumpur, Manila und Singapur spannt sich ein Raum großer Mobilität, geografischer wie geistiger Beweglichkeit. In der Konfrontation dieser Dynamik mit sozialer und politischer Bevormundung entstehen im Versuch, Spielräume zu erweitern, spannende künstlerische Positionen. Die aktuellen Entwicklungen in Bildender Kunst, Film, Musik und Literatur in den Ländern Südostasiens sind vom 30. September bis 20. November 2005 während des Festivals "Räume und Schatten" im Haus der Kulturen der Welt zu erleben. Dabei werden auch die Schattenseiten der jüngeren Geschichte in der Region beleuchtet: Schatten als Begriff für den Terror, der in vielen Staaten zu Massenmord und Blutvergießen geführt hat, aber auch als Verweis auf die Kunst des traditionellen Schattenspiels. Dessen einstige Funktion der Kommentierung aktueller Ereignisse haben junge KünstlerInnen heute mit Hilfe neuer Medientechnologien, Live-Performances und genreübergreifender Arbeiten übernommen.
In der Ausstellung "Politics of Fun" präsentieren 19 KünstlerInnen aus Südostasien ihre jüngsten Arbeiten -- Installationen, Fotografie, Malerei, Video und multimediale Werke, ergänzt durch eine umfangreiche Video-Lounge und Interventionen von PerformancekünstlerInnen. Die Filmreihe "Wessen Terror?" zeigt in Dokumentationen und Spielfilmen unterschiedlicher Genres Möglichkeiten der künstlerischen Auseinandersetzung mit der noch immer präsenten Vergangenheit auf. SchriftstellerInnen, die in ihrer Arbeit zu zentralen Themen ihrer Länder kritisch Stellung nehmen, lesen und diskutieren in der Reihe "Signale senden" mit JournalistInnen und WissenschaftlerInnen. Ein Gamelanmusikfestival präsentiert traditionelle Stücke und zeitgenössische Werke renommierter KomponistInnen Indonesiens. Das Festival wird ergänzt durch ein abwechslungsreiches Jugendprogramm, das schon am 3. September mit einer Street Art-Aktion im Kreuzberger Wrangelkiez beginnt.
Darüberhinaus findet im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen die Veranstaltungsreihe "Performing Arts aus Korea" vom 16.09. bis zum 24.09.2005 mit Tanz und Theater aus Korea statt.
Mit drei aktuellen Produktionen zeigt das Haus der Kulturen der Welt die Entwicklung der höchst innovativen Theaterszene in Korea.
Das Musiktheaterstück "Die Schwalbe" des Koreanischen Nationaltheaters in der Inszenierung des wohl bekanntesten koreanischen Regisseurs Lee Youn-taek sowie neue Choreografien zweier zentraler Protagonistinnen der koreanischen Tanzszene: Ahn Ae-soon und Ahn Eun-me. Letztere präsentiert im Haus der Kulturen der Welt eine neue Produktion - Let Me Change Your Name - die sie während des Sommers in Berlin mit internationalen TänzerInnen erarbeitet hat. Die zwischen den USA und Südkorea pendelnde Künstlerin war schon mehrfach Gast bei Pina Bausch in Wuppertal. Sie hat lange Zeit in New York gelebt, wo die Kritik ihre Choreografien als koreanische Antwort auf den japanischen Butoh bezeichnet hat.
Veranstaltungsort:
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
Das gesamte Programm im Netz: www.hkw.de